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: : Sonnabend, 20. April 2024 : :
2006.juli.11-22
 


Zum Stück | Szenenfotos
Kritik des GT vom 13.07.2006

Lessing:

Minna



Klassiker mit erschreckender Aktualität

Mit "Minna von Barnhelm" holte Lessing erstmals in Deutschland aktuelle Zeitgeschichte auf die Theaterbühne. Dass ein Klassiker mit dem Thema Krieg auch auf einer Studentenbühne gut aufgehoben ist, hat die Inszenierung von Thomas Müller im Theater im OP bewiesen, die am Dienstag Premiere hatte.

Immer in den Pausen zeigt eine große Leinwand über der Bühne Bilder aus dem Irakkrieg. US-Soldaten fahren mit Panzern durch die Wüste, verängstigte Kinder schauen die Fremden ungläubig an. Das also ist der Hintergrund, vor dem die Zuschauer die Neuinszenierung der Minna sehen sollen.

Ebenso befremdlich wie für die Kinder die GIs sind für Minna (patentes Mannsweib: Mini von Platen) und Franziska (mimt das scheinbar naive Blondchen: Katrin Bolbeth) die Männer im Stück, nahezu alle Soldaten. Ehre und Soldatentum scheinen Major von Tellheim (edel distanziert: Florina Hallaschka) und Paul Werner (sehr präsent: Ingo Mesche) über alles zu gehen - selbst über die Liebe. "Was sind das für Männer?", fragt Franziska einmal, und spricht damit die Gedanken der Zuschauer aus.

Müller untermauert die Aktualität von Lessings Lustspiel auch in Äußerlichkeiten: Der pöbelnde Diener Just (Talent als Prolet: Marc Dück) kommt in Springerstiefeln und Bundeswehrhose daher, der geldgeile Wirt (Peter Blanke) in Anzug und Krawatte. Seine penetranten Nachforschungen erinnern fast schon an den Orwellschen Überwachungsstaat.

Die Liebesgeschichte zwischen Minna und dem Major droht angesichts der politischen Anspielungen unterzugehen. Doch dank der überzeugenden Flirt-Leistung von Platens geschiekt das nicht.
Drei Mal wird Videotechnik (Heiko Siebert und Sven Körner) zum Einspielen von Szenen genutzt. Dass darunter die schauspielerische Leistung nicht leiden muss, zeigt der Auftritt von Klaus Berg, der für die Darstellung des charakterlosen Riccault de la Marlinière Szenenapplaus bekommt.

Während der Aufführung laufen auf der Leinwand Szenen aus der Telenovela "Sophie - Braut wider Willen": ein Spiel mit unserer bürgerlichen Sehnsucht nach dem von Lessing angefeindeten Ständestaat, in dem alles scheinbar seine Ordnung hatte. Die Sprache hätte ruhig noch mehr vom verstaubt wirkenden Ehrenkodex befreit werden können. Aber der Applaus zum Schluss war verdient.

GT vom 13.07.2006


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Vorstellungstermine, Beginn: 20.15 Uhr
DI., 11.07.
DO., 13.07.
FR., 14.07.
SO., 16.07.
MO., 17.07.
MI., 19.07.
DO., 20.07.
FR., 21.07.
SA., 22.07.



Die letzte Änderung war am: 17.07.2006
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