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: : Freitag, 29. März 2024 : :
2006.märz.10
 



Eric-Emmanuel Schmitt:
Der Freigeist [zum Stück]

Kritik des GT zur Premiere am 10.März

Gelernter Mann, gehörnter Mann

- von Frauke Pahlke

Christian Ewald hat am Göttinger Theater im OP die Komödie “Der Freigeist" von Eric-Emmanuel Schmitt inszeniert. Die Premiere am Freitag war ein voller Erfolg.

Beständig sind nur der Wechsel und der Wunsch nach Glück, die Freiheit wie die Moral und die Liebe sind äußerst flatterhafte, delikate Angelegenheiten. Dies behandelt Eric-Emmanuel Schmitts Komödie “Der Freigeist" über Denis Diderot, die am Freitag in der Inszenierung von Christian Ewald im Theater im OP Premiere feierte.

Es ist ein fröhlicher Geschlechterkrieg, der sich auf der Bühne entfaltet. Allein und recht hilflos inmitten der ihn umringenden Frauen: Denis Diderot, französischer Philosoph der Aufklärung. Da Rousseau ihm kurzfristig den Artikel über die Moral absagt, muss er selbst ihn verfassen, bestimmt zur Publikation in seinem Lebenswerk, der Enzyklopädie. An nur einem einzigen Tag veranlassen ihn die Begegnungen mit vier verschiedenen Frauen zu den widersprüchlichsten Konzeptionen von Moral. Allein: “Um Moral zu haben, müsste man frei sein."

Frei nun ist der arme Homme de lettres - im wörtlichsten Sinne - beileibe nicht. Die Lust, sie treibt ihn um. Mal begehrt er die schöne Schwindlerin Therbouche, im nächsten Moment die junge Freundin seiner Tochter, weniger seine Ehefrau. Der Kinderwunsch seiner Tochter aber, die nicht vorhat zu heiraten, entsetzt ihn.

So gerät er während des Schreibens in immer neue Konflikte, windet sich in Revisionen. Wie beiläufig führen ihn die Frauen Vor, den gelehrten Mann, der sich allzu oft so überlegen fühlt, mit seiner Feder in der Hand, die ihn jedoch manchmal ebenso hörnt wie sein Geschlecht.
Ewald, der sehr zum Vorteil auf aufwändiges Bühnenbild und weitgehend auf Requisite verzichtet, hat für seine Inszenierung durchweg souveräne Darsteller gefunden, denen eine große Leichtigkeit eignet ebenso das Gespühr für das richtige Tempo, besonders augenfällig in der auch choreografisch präzisen Streitszene zwischen Madame Therbouche (Theresa Krull) und der jungen d'Holbach (Stefanie Kuschill).

Vergnügt spielt das Ensemble alle Themen um Liebe, Eifersucht, Verführung, Untreue, reproduziert und sabotiert stereotype Geschlechterbilder. Diderot ist ein alternder Chauvi in Chucks, Morgenmantel und zu kurzen Pyjamahosen (Kostüm: Susanne Kloiber), verwirrt und betört nicht nur von den wehenden Kleidern der Frauen.

Am Ende bleibt der unausgefüllte Verweis in der Enzyklopädie: "Moral: siehe Ethik. Ethik: siehe Moral".



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FR., 17.03.
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Die letzte Änderung war am: 14.03.2006
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