Zur dunklen Jahreszeit schlurft das Gänsehaut-Liesel wieder um die finstersten Ecken Göttingens und geistert als rächende Putzteufelin durch die bröckelnden, restaurierungsbedürftigen Bauten der Innenstadt.
Verfall, wohin das Auge schaut – von der zerkrümelnden, einsturzgefährdeten Stockleff-Mühle am fauligen Leinekanal über das nur knapp vorm Holzschwamm gerettete ThOP und das düster vor sich hin rottende Gothaer-Haus bis hin zum wankenden, in schimmlig- gotischer Pracht trauernden „Schwarzen Bären“.
Doch das Grusel-Liesel liebt die zerfallenen, von Fledermäusen heimgesuchten Quartiere. Dort erzählt es den heimischen Geistern allnächtlich Geschichten vom düsteren alten Göttingen (denn in luxussanierten Repräsentationsbauten wie der Alten Mensa wohnen keine Gespenster mehr) – Geschichten wie die vom Barbier von Göttingen, den nachts der Teufel besucht … von der Braut des Dämonen und ihrem Höllenritt ins Grab … vom unseligen Pelzhändler, der den Fluch des „Mädchens mit den Gänsen“ auf sich lädt.
Letztere unheimliche Erzählung entdeckte der bekannte Dramatiker Roland Schimmelpfennig (dessen zweiter Roman „Die Sprache des Regens“ vor wenigen Wochen erschien) mitten unter staubigen Manuskriptbündeln in der Nationalbibliothek von Havanna und gab das Werk des unbekannten Autors Friedrich Friedland neu heraus.
Exklusiv vom „Gänsehaut-Liesel“ (alias Götz Lautenbach) ist es nun im Göttinger Theater im OP zu sehen und zu hören.
Premiere am 20. Dezember 2017 im Saal des Theater im OP
Aufführungstermine, jeweils um 20:15:
Mittwoch, 20.12.
Donnerstag, 21.12.
Freitag, 22.12.
Samstag, 23.12.
Länge ca. 80 Minuten
Regie und Bühne: Thomas Müller
Licht: David Bolik
Maske: Reinhard Kluge