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Fuchsquartett



Der Fuchs als Philosoph

Heute interessiert es niemanden, ob der andere an etwas glaubt oder nicht, es herrscht Gewissenfreiheit. Heute will niemand mehr den anderen martern, und selbst wenn jemand für seinen Glauben gern gemartert werden wollte, fehlt ihm die Gelegenheit dazu. Leiden ist heute, dem Trend der Zeit entsprechend, eine Form des Genusses.

Fuchsquartett 400x320
Serenade
Vertrauen ... Das hatte ich einst. Ich war ein vertrauensseliger, offenherziger Fuchs. Aber die Welt hat mir das Vertrauen abgewöhnt. Und da habe ich mir gesagt: Nie wieder. Ich töte gern. Ich fühl mich wohl dabei.

Fuchsjagd
Ich bin der einzige Fuchs, der in diesem Wald übriggeblieben ist. Meine Gattung wurde ausgerottet. Ich bin der letzte. Die wilden Tiere müssen durch Haustiere ersetzt werden. Zum Beispiel durch Geflügel. Dann kommt unser Jagdwesen endlich aus der Sackgasse. Geflügel haben wir jede Menge. Masse verlangt nach Masse. Vergessen wir endlich die Füchse, die es auch gar nicht mehr gibt, und fangen wir an, aufs Federvieh zu schiessen.

Kandidat Fuchs
Gehen wir zusammen! Sie werden eine Mensch und ich eine Affe. Später, wenn der Mensch ein Engel wird, dann nehme ich den Platz des Menschen ein. Und schließlich ist das noch nicht das Ende. Es sind sehr wohl weitere, bis jetzt noch nicht bekannte Entwicklungsstufen möglich. Erzengel, Erzerzengel und so weiter, hinauf in schwindelerregende Höhen. Vorneweg der Mensch, dann sie, dann ich. Ein unaufhörlicher Aufstieg.

Inszenierung: Thomas Müller



4 Füchse, 3 Hühner, 2 Jagdhunde, 1 Stoffäffchen, 1 Bischof, 1 Jagdgesellschaft


im ThOP

 [karten] [presse]


Aufführungen im ThOP
jeweils 20.00 Uhr
Premiere: Freitag, 30. 01. 1998,
weitere Aufführungen: 01., 10., 12., 13. und 14. 02. 1998




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