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Federico García Lorca

Bernada Albas Haus
Tragödie


Nach dem Tode ihres Mannes verordnet Bernarda Alba ihren fünf Töchtern eine achtjährige Trauerzeit, in der nicht einmal der Wind Eingang in das Haus finden soll. Isolation und Nichtstun bestimmen von nun das Leben der Töchter. Und dazu ein weitere Qual: Die Aussteuer muss gestickt werden für eine Hochzeit, die nie stattfinden wird, denn nur der Ältesten ist es durch eine ausreichende Erbschaft möglich, standesgemäß zu heiraten. Neidisch schielen die Schwestern auf den jungen, attraktiven Zukünftigen, der nun allabendlich vor dem Fenstergitter der Ältesten erscheint.

Hass und Missgunst machen sich breit. Keine gönnt ihn der anderen, sie kontrollieren und belauschen einander und suchen doch alle verzweifelt einen Ausweg für ihre eigenen Sehnsüchte. Gesellschaftliche Tabus und Normen werden von der Hausherrin Bernarda Alba ins Extreme pervertiert, so dass alles Leben im Hause stagniert. Keine menschliche Regung, kein Gefühl ist mehr wichtig, wenn nur das Ansehen des Hauses bestehen bleibt.

Die drückende Hitze und Langeweile frisst sich in die unterdrückten Leiber und jedes gesprochene Wort bleibt verhaltene Rede gegenüber all dem Wissen voneinander, das niemand auszusprechen wagt. Die jüngste Tochter bricht schließlich aus der vorgeschriebenen Ordnung aus, sie wehrt sich gegen die Erstarrung, die im Hause herrscht und gibt ihren Sehnsüchten nach. Doch vergebens: Aus dem Trauerhaus wird ein Totenhaus.

"Bernarda Albas Haus" ist das letzte Drama des andalusischen Dichters García Lorca. Er beendete es genau zwei Monate vor seiner Ermordung 1936 durch die Falangisten. García Lorca, der bedeutendste spanische Dichter des 20. Jahrhunderts, hat in seinen Frauengestalten Psychogramme der inneren Despotie entworfen. Er zeigt verinnerlichte Strukturen einer totalitären Gesellschaft, die alle Vitalität nicht bloß unterdrückt, sondern geradezu abtötet.
Aus den Verboten des Redens, Träumens und Liebens aber erwächst eine maßlose Sehnsucht des ungelebten Lebens, - eine Kraft der Rebellion oder der Selbstzerstörung, von der Lorca am Vorabend des spanischen Bürgerkrieges sehr genau zu erzählen weiß.

Inszenierung: Andrea Thiesen

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Der Grüne Kakadu
(Schnitzler)
 
Aufführungstermine
Premiere:
23. Mai (Mittwoch)


Fr., 25. Mai

Sa., 26. Mai

So., 27. Mai

Di., 29. Mai

Mi., 30. Mai

Fr., 01. Juni

Sa., 02. Juni

So., 03. Juni


Beginn:
jeweils um 20.15 Uhr
Karten
wie immer in der Z-Mensa zwischen 12-14 Uhr oder unter 0551 - 39 70 77



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Die letzte Änderung war am: 17.05.2001