Eigentlich sollte Austin, seines Zeichens Drehbuchautor, nur die
Pflanzen im Hause seiner Mutter bewässern, solange diese in Alaska
Urlaub macht. Doch als sein Bruder Lee, das schwarze Schaf der
Familie, unerwartet auftaucht, sinkt die Lebenserwartung des
Grünzeugs gegen Null. Zwischen den beiden Brüdern entbrennt ein
wahnwitziger Kampf, in dessen Zuge in der Nachbarschaft ein Mangel an
Toastern zu beklagen ist, die äußerliche Anwendung von Bier als
kühlend entdeckt wird und eine Telefonschnur zum Mordinstrument
mutiert.
Das uralte Thema des Bruderzwists wird von Sam Shepard in
drastischer und witziger Weise auf die Bühne gebracht.
Männlichkeitsmythen werden dabei genauso entlarvt wie die Illusion der
heilen Familie. Neben der Erkenntnis, daß selbst gestandene Männer
immer kleine Jungs bleiben und die meisten Morde im Familienkreis
passieren, wird letztlich eines klar: Der wilde Westen lebt!
Inszenierung: Tobias Nikolajewski
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