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2011 :: november ::

Pressestimme zur Premiere von 'Perplex',
GT vom 06. 11. 2011
Temporeich, urkomisch und unterhaltsam

Von Peter Krüger-Lenz

Wenn in den kommenden Wochen der Satz "Gib dich dem Elch hin" durch die Göttinger Fußgängerzone schallt, ist davon auszugehen, dass der Rufer das studentische Theater im OP besucht hat und die aktuelle Produktion "Perplex" erlebt hat. Schon in der Pause der Premierenvorstellung am Mittwochabend entwickelte sich der Satz zu einer stehenden Wendung. Es war beileibe nicht der einzige mit Potenzial zum Schlachtruf.

Marius von Mayenburg, Hausautor an der Schaubühne in Berlin, hat "Perplex" 2010 geschrieben und auch selbst erstmals inszeniert. Ein Schauspielerquartet schickt er mit der Stückvorlage auf eine tempo- und wendungsreiche, urkomische Tour durch deutsche Wohnzimmer, die von jungen Paaren bewohnt werden. Robert (Andreas Müller) und Eva (Alina Halverscheid) beispielsweise, die aus dem Urlaub zurück in ihre Wohnung kommen. Muffig riecht es dort, der Strom ist abgestellt, weil er die Rechnung nicht bezahlt hat. Und sie findet eine Pflanze in der Küche, die vorher dort nicht stand. Dann trifft das befreundete Paar (Christina Schubert und Christian Feuerhake) ein, das sich während ihrer Abwesenheit um das Heim kümmern sollte, und allmählich verwischen sich die Gewissheiten. Wer soll den Kaffee in der Küche zubereiten, warum landete der Müll unter der Couch? Und wer lebt denn jetzt eigentlich in diesem Haus?

Die Paarkonstellationen in der Folge sind so vertraut und doch so absurd. Ein Ehepaar lässt den kleinen Sohn von einem Aupair-Mädchen betreuen, und kann sich kaum an das Kind erinnern. Ein anschließender Skiurlaub endet schon am ersten Tag im Familienchaos. Eine Faschingsparty mündet mit großer Selbstverständlichkeit in sexuelle Techtelmechtel kreuz und quer, und die Putzfrau mit schwerem Ostakzent stirbt Hungers, während sich das toughe Paar die Aprikosen aus der letzten Vorratsdose gönnt.

Mayenburg hat die Szenen virtuos ineinander verschränkt. Eine fließt über in die folgende, die Darsteller gleiten bisweilen zeitlupenhaft in die nächste Rolle. Der Autor gibt das Tempo vor, das Regisseur Matto Jordan eigentlich nur aufzunehmen braucht. Einige kleine Kniffeligkeiten werden zu lösen gewesen sein, doch Mayenburg hat ein dankbares Stück verfasst, einen Selbstläufer. Der allerdings den vier starken Schauspielern einiges abverlangt.

Das Rollenspektrum changiert zwischen Kind und Geschäftsmann, zwischen Tracht und Uniform, zwischen Vulkan (als Faschingskostüm) und jenem Elch, der den gestandenen Macher aus der erotischen Balance wirft. Urkomisch ist das alles, frei von Längen und mit einem hübschen Schluss, der auch noch die Erfahrungen über die Grenze zwischen Theater und Wirklichkeit verschwimmen lässt. Intelligent, witzig, unterhaltsam.

Peter Krüger-Lenz


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Die letzte Änderung war am: 05.11.2011
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